Eine Vielzahl an Institutionen, Organisationen und Vereinen hat Projekte und Konzepte entwickelt, die Kinder und Jugendliche in Kindertageseinrichtungen, Schule und Elternhaus in ihrer Entwicklung zu eigenverantwortlichen und gemeinschafts-fähigen Persönlichkeiten, die sich ihrer eigenen Sexualität bewusst sind, fördern und unterstützen.
Einige Konzepte zum Thema Prävention und Intervention möchten wir Ihnen beispielhaft vorstellen – erstellt zum Beispiel für die katholischen Schulen im Bistum Osnabrück und das Aloisiuskolleg in Bonn, das vom Jesuitenorden getragen wird. Auch der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Missbrauchs und die Kultusbehörden der Länder haben eine neue Initiative gestartet.
„Schule gegen sexuelle Gewalt“
Eine Initiative des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs mit den Kultusbehörden der Länder, Start: September 2016
Schule ist für den Kinderschutz ein bedeutender Ort, da dort nahezu alle Kinder und Jugendlichen erreicht werden. Fachleute gehen davon aus, dass es in jeder Schulklasse unabhängig von der Schulform und der örtlichen Lage der Schule betroffene Mädchen oder Jungen gibt, die sexuelle Gewalt erlitten haben oder aktuell erleiden. Die Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt“ verfolgt das Ziel, dass die mehr als 30.000 Schulen in Deutschland Konzepte zum Schutz vor sexueller Gewalt entwickeln.
Im Folgenden finden Sie eine Auswahl an sexualpädagogischen und persönlichkeitsstärkenden Projekten, die für Kindertageseinrichtungen, Schule oder Jugendarbeit geeignet sind.
Kritisch hinsehen und bewusst auswählen
In der Broschüre finden Träger und Verantwortliche in Schulen und Kindertageseinrichtungen Informationen und wissenswerte Hintergründe zum Aufbau und zur Gestaltung von Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskursen für Mädchen und Jungen aller Altersklassen. Das Heft enthält Hinweise zur notwendigen Qualifikation der Trainerinnen und Trainer sowie eine detaillierte Checkliste und eine Selbstverpflichtungserklärung.
Zur Broschüre
Weitere Informationen beim Präventionsbüro PETZE - Projekt des Landes Schleswig-Holstein in Trägerschaft des Notrufs Kiel
Ein sexualpädagogisches Präventionsprojekt, das mit spielerischen, geschlechtsspezifischen Workshops Mädchen und Jungen im Alter von 10 bis 11 Jahren sowie ihre Eltern in den Veränderungen der Pubertät begleitet. Die Jugendlichen erlernen verantwortungsvoll und wertschätzend mit ihrem eigenen Körper umzugehen.
Das sexualpädagogische Programm möchte junge Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung fördern und sie zu einem verantwortlichen und reifen Umgang mit ihrer Sexualität begleiten. Dafür gibt es altersgerechte und individuelle Kursangebote.
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Mit der interaktiven Ausstellung ECHT FAIR werden Schülerinnen und Schüler der 5. bis 8. Klasse für das Thema Gewaltprävention, insbesondere häuslicher Gewalt, sensibilisiert. Zugleich bezieht ein Begleitprogramm die Lehrkräfte und Eltern mit ein und trägt zur Stärkung der Selbst- und Handlungskompetenz von Kindern bei.
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Das Projekt richtet sich an Kinder der 3. und 4. Grundschulklasse und vermittelt im Schulunterricht mit spielerischen und kreativen Methoden den Umgang mit Themen wie Vertrauen, Gefühle, Nein sagen und Hilfe holen. Dabei kann das Projekt von ausgebildeten schuleigenen Lehrkräften oder auch externen Multiplikatorinnen gestaltet werden.
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Das Präventionsprogramm besteht aus spielerische Erziehungselemente, die als 6-tägige Unterrichtsreihe konzipiert sind. Darin setzen sich Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen altersgerecht mit den Themen Sexualität, Gefühlen und Handlungsmöglichkeiten auseinander. Zur Unterstützung werden Lehrkräfte und Eltern intensiv am Programm beteiligt.
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In einer interaktive Szenencollage werden in lebhafter und kindgerechter Sprache alltagsnahe Situationen geschildert, in denen die körperlichen Grenzen von Kindern überschritten und verletzt werden und ihnen sexuelle Gewalt angetan wird. In gemeinsamer Arbeit von Eltern und Lehrkräfte werden Mädchen und Jungen im Grundschulalter ermutigt, ihren Gefühlen und Grenzen uneingeschränkt zu vertrauen.
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In einem dreijährigen Präventionsprogramm werden Eltern sowie Erzieherinnen und Erzieher in präventiver Erziehung geschult. Die Mädchen und Jungen erlernen spielerisch, welche Rechte sie haben, wie sie sich wehren und Hilfe holen können. Am Ende steht der gemeinsam Erfahrungsaustausch aller Beteiligten.
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